Die Lebensgeschichte und Legende von

Fanouche & Huana 

 

11 1/2 gemeinsame Jahre in unserer Welt - in Ewigkeit vereint!

 

 Huana und ihre Mutter Fanouche vereint für immer

 

So hat alles angefangen:

Anfang Juni 1990 haben wir unsere Fanouche im Alter von 9 Wochen zu uns geholt, Fanouche war von Anfang an Beas grosser Schatz. Wir haben Fanouche mit einem sog. Zuchtrechtvertrag gekauft. Was uns noch alles erwartete haben wir damals nicht gewusst und haben unser Lusi (im wahren Sinne des Wortes) mit bestem WissKlein-Lusi bei der Arbeit im Wohnzimmeren und Gewissen aufgezogen. Sie entwickelte sich zu einer wundervollen, besonders herzlichen und gutmütigen, lustigen Hündin. Fanouche erfolgreich an AusstellungenAusser, dass sie als Welpe und Junghund sehr viele Spielsachen zerlegte und eine Schwäche für unser Bett hatte, wo sie regelmässig Leintücher zerfetzte, gab es nie Aerger mit ihr, im Gegenteil sie war ein kleiner Engel und hatte viele vier- und zweibeinige Freunde. Bis zum Alter von fast 2 Jahren haben wir mit unserer süssen Lady alle Formalitäten erledigt für die Zuchtzulassung, Fanouche hat alle benötigten Kriterien mehr wie nur erfüllt, super tolle HD-freie Hüftgelenke, ein vorzügliches, ausgeglichenes Wesen und im Standard ein bildhübsches Briardmädchen. 

Wir besuchten mit ihr recht erfolgreich Ausstellungen und auf dem Hundeplatz haben wir unsere ersten Schritte im Hundesport gemacht und bereits  mit dem Mindestalter haben wir eine absolut spitzen Begleithunde 1 Prüfung absolviert, dieser folgten noch weitere Superleistungen v.a. in Fährte und Unterordnung. 

 

Der Zeitpunkt kam, dass sich die Züchterin nach dem Zuchtrecht mit Fanouche erkundigte, wir suchten gemeinsam den zukünftigen Idealpartner für Fanouche und fanden Axel noire de la Tour du Bailly, ein französischer schwarzer Prachtsrüde. 

Fanouche und ihr gliebter Axel

 

Der dominante, nervenstarke und temperamentvolle Rüde hat super gut zu unserer kleinen Maus gepasst. Fanouche wurde heiss und wir fuhren im Februar 1992 nach Turin um sie zu verheiraten. Von Anfang an war klar, dass eine Tochter von Fanouche bei uns bleiben würde, Enzo wollte endlich auch seinen eigenen Hund! 

Fanouche kurz vor der Geburt, rund und wohlig ...

Die Trächtigkeit von Fanouche war eine der schönsten Zeiten, die wir gemeinsam erlebt hatten, sie war total glücklich und freute sich Tag für Tag mehr für das kommende Mutterglück. Zur Geburt fuhren wir nach Spiez, Fanouche sollte dann 9 Wochen bei der Züchterin bleiben. Der Gedanke, dass wir es kaum aushalten würden ohne unser Nuscheli, bestätigte sich bald, es war grausam, um die Sehnsucht etwas auszufüllen, durften wir ihre Grossmutter Anouk wochenweise bei uns haben, sie war ein absoluter Traumhund und vollkommen auf Enzo fixiert. Enzo sagte sich damals immer, so einen Hund wünsche ich mir! 

 

Fanouche mit ihren Kindern nach der Geburt. Die Geburt verlief super, es waren 5 Osterhasen 

(der 21.04.1992 war Ostermontag). 

Huana's Geburtstag!

Gleich bei der Geburt von der letzten, die kräftige Hündin mit dem dunkelblauen Bändchen, schrie Enzo das ist sie, meine Huana.

Es war Liebe auf den ersten Blick!

Sie war nachdem sie auf die Welt gekommen war, sehr energisch und laut und kämpfte sich den Weg frei zur besten Zitze. Immer war sie an der Front und wusste genau was sie wollte.  

Huana nach der Geburt

Der richtige Entscheid bestätigte sich immer wieder, Huana entwickelte sich zu einem starken, dominanten, kräftigen und sehr nervenfesten Welpen mit sehr grosser Bereitschaft und enormer Anhänglichkeit.

Enzo + Huana: Liebe auf den ersten Blick!

Huana erblickte das Licht der Welt

Im Alter von 8 Wochen holten wir Kleinhuana und die stolze Mama Fanouche nach  Hause, diesen Moment haben wir heute immer noch vollkommen präsent! Fanouche mit Klein-Huana auf dem ersten Spaziergang

Fanouche war eine super liebe und zuverlässige Mutter, auch hat sie sich von Huana bis auf die Knochen aussaugen lassen, sie hatte noch 4 Monate nach der Geburt Milch für ihre Tochter! was Mama macht ist sicher gut!

 

Die Aufzucht von Kleinhuana war absolut problemlos, sie wurde von Fanouche gelenkt und hatte ihr viel abgeguckt, was auch praktisch und gut war, denn Fanouche hat keine Macken gehabt. 

Huana hat weder als Welpe noch als Junghund irgendwelche Schwächen oder jemals Unsicherheiten gezeigt, sie war immer enorm selbstbewusst und überzeugt von sich selbst. Mit 12 Wochen besuchten wir mit ihr schon die erste Ausstellung, erfolgreich wie auch die folgenden, auffallend war jedoch immer die sehr fröhlich getragene Rute, solange sie da stand war alles i.O. aber kaum kam Bewegung ins Spiel, flippte sie aus und nicht selten sprang sie wie ein Kanguruh neben Enzo und biss ihn im Uebermut in die Füsse, dies hat dann oft den Richtern nicht so gefallen wie uns. Huana war schon von ganz klein an mit auf dem Hundeplatz, anfänglich widersetzte sie sich Enzo regelrecht, indem sie ihren Kopf durchsetzen wollte, Enzo hat aber nie aufgegeben und mit dem Turbo-Temperamentsbündel gespielt und gespielt, bis auf einmal Huana ihn absolut vergötterte. Von diesem Moment an, waren die beiden das Traumteam, es brauchte bloss die entsprechenden Gedanken und die beiden verstanden sich.
 

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Wir fuhren alle 4 gemeinsam auf Hundeplätze,

an Ausstellungen, Kurse, nahmen an verschiedensten Aktivitäten unseres Rasseclubs teil und verbrachten jede Minute unserer Freizeit nur mit unseren 2 tollen Ladies. Huana wurde schon im Alter von 6 Monaten Chef unseres Zweiergespannes, Fanouche hat das aber nie gestört, im Gegenteil, sie erfuhr durch die starke Persönlichkeit ihrer Tochter enorm viel Selbstbewusstsein mehr und hat vom Tag unserer Heimkehr nie mehr von einem anderen Hund Prügel gekriegt, was zuvor fast täglich passierte. Enzo hatte 4 Jahre lang Fanouche und Huana zusammen bei der Arbeit in der Garage dabei, dort konnten sie sich frei bewegen und tun und lassen was sie wollten, entsprechend war immer viel los! Alle liebten die 2 Wuschels, es gab Kunden, die nur wegen Fanouche und Huana vorbeischauten.

Wir hatten unseren Weg gefunden, mit Fanouche und Huana waren wir tagtäglich unterwegs und haben uns rund um die Uhr mit unseren Lieblingen beschäftigt und viel gemeinsames unternommen, kein Tag ohne Abwechslung, an den Wochenenden Wanderungen, zelten, Zugfahrten, Fahrradtouren, besondere Spaziergänge, Ausbildungswochenden etc. etc. viele gemeinsame Urlaube in Süditalien und Frankreich. Wunderbare Erinnerungen und eine unvergessliche Zeit zu viert!

 

Fanouche und Bea haben im 1993 mit Agility angefangen, aller Anfang war schwer, damals hatten die Vereine noch nicht die entsprechenden Erfahrungen und es haben sich einige Ausbildungsfehler eingeschlichen, wovon Enzo und Huana später profitieren konnten. Enzo war fast täglich mit Huana auf verschiedenen Hundeplätzen und die beiden waren schon bald die Perfektion, (der Traum aller Hundesportlerein und der Neid von genauso vielen) ,Das Traumteam: Enzo + Huana zwischen den beiden stimmte einfach alles, Huana war ein enorm intelligentes Mädchen und lernte von einem Moment auf den anderen, kaum eine Uebung musste wiederholt werden, passierten Fehler, dann reklamierte jeweils der "Unschuldige" lauthals, so verzieh Huana Enzo keinen einzigen Führungsfehler und nicht selten packte sie ihn ins Bein, damit es ihm klar war. Im 1994 absolvierten die beiden eine Prüfung nach der anderen und waren enorm erfolgreich in verschiedenen Sparten gleichzeitig, die beiden fingen mit BHI an, dem folgte BHII, SchHI und dann stiegen die beiden ins Agility ein. Dieser Anfang war ein Spektakel, Bea hatte heimlich Huana den Slalom gelernt (in 2 Wochen konnte sie ihn perfekt!), im Urlaub tranierte Enzo mit selbst gebastelten Hürden das hüpfen und alles andere würde dann schon gehen, meinte Enzo, als er sich und Huana an seine erste Prüfung angemeldetet hatte ohne vorher einen Hindernisaufbau oder ein Training gemacht zu haben. Enzo hatte immer blindes Vertrauen zu seiner Huni und was dabei raus kam, war einfach sensationell! Huana's erster Agilityparcour war dann das Verrückteste, was wir jeh in diesem Sport erlebt haben, nur mit Gehorsamskommando und einer absolut turboschnellen Ausführung kamen die beiden ans Ende ihres ersten Parcours, die Qualifikation war " zerstören eines Parcours", es flogen Stangen und Hindernisse auf alle Seiten... bereits der 2. Lauf am selben Tag, gab die Bewertung sg, die nächste Prüfung war der erste Podestplatz und dann gings richtig los. Von da an kam Enzo mit ins Training! Huana hat vom ersten Moment an im Agility totalen Fanatismus gezeigt, Wettkämpfe waren ihre grösste Leidenschaft, wo sie noch verrückter war, wir haben immer gesagt, Huana ist total "wettkampfgeil"!  Huana war im 1994 der Newkommer des Jahres: von der Anfänger Klasse lief sie bis in die Elitenklasse und am Saisonende gleich noch an die Schweizermeisterschaft und kam ins Finale. Huana hat es so manchem Bordercollies gezeigt, durch ihre kurzwendige und reaktive Art lief sie immer an der vordesten Spitze mit. Enzo und Huana waren bald in einer totalen Euphorie im Agility, wir wurden alle richtig süchtig. So fuhren wir 2x wöchentlich zum Training und an den Wochenenden an Wettkämpfe in ganz Europa oder an Weiterbildungskurse. Wir sind viel gereist und haben tausende von Erinnerungen an diese tollen, gemeinsamen Zeiten. Unsere beiden Briards waren voll im Saft und vollkommen durchtrainiert, wir waren überall dabei und jedermann kannte uns und unsere schwarzen Wuschels!

Enzo und Huana waren jahrelang der 

Bodercollie-Schreck, Fanouche war zwar der Perfektionist im Agilitysport, jedoch nicht so verrückt wie ihre Tochter, ab und zu, v.a. bei wichtigen Läufen, hat sie sich selbstständig gemacht und genoss das Gelächter der Zuschauer, diese Sensationsgeilheit wurde uns oft zum Verhängnis, im Nachhinein jedoch war es zum krummlachen, was Fanouche alles anstellen konnte mit ihrem Ideenreichtum!

 
Huana war ein Briard mit besonderen Qualitäten: wunderhübsch mit sehr viel Knochensubstanz, ein fantastisches, starkes und ausgeglichenes Wesen sowie eine sprotzige Gesundheit und Energie. Selbstverständlich erfüllte auch sie die Kriterien für die Ankörung perfekt und wir machten uns auf die Suche nach dem richtigen Ehemann, da wir zunehmends feststellten, dass es solche Briards kaum mehr gab und wir diese Kriterien als Basis für eine wertvolle Zucht sehen. Napoleon du Clos des Cèdres schien uns zu unserer Huana super gut zu passen: nervenstark und cool (nicht so verrückt wie Huana) dazu sehr kräftig und wunderschön und zu allem hin noch mit guten Ausbildungsergebnissen. 

Dann ging die Agility-WM 1996 flöte durch einen Richterfehlentscheid , so fuhren wir mit unserer fast 4 1/2-jährigen Huana 9 Stunden mit dem Wohnwagen nach Norddeutschland. Huana war gleich verliebt in den Auserwählten, die beiden genossen 10 gemeinsame Tage, Fanouche war natürlich wie immer dabei und unterstützte ihre Tochter und half ihr bei der Pflege, am liebsten wär sie auch beim Deckakt dabei gewesen, um auch da mitzuhelfen. Wir hatten also den Stein gelegt für unsere eigene Briardzucht "del Pata viento", der Zuchtname ist natürlich auf Huana zugeschnitten und spiegelt ihre Art in der "Windpfote". Wir hatten alles vorbereitet und Fanouche behütete und pflegte ihre Tochter mehr denn je in der ZFanouche pflegt und behütet ihre Enkeleit der Trächtigkeit, Huana war fit wie Anton und die Geburt von 11 Welpen verlief absolut problemlos, trotz der 2 Todgeburten, Fanouche war die Hebamme und durfte sogar mithelfen bei der Pflege. Die folgenden 9 Wochen mit den M-Patas war eine Erfahrung, die wir keinesfalls mehr missen möchten, Huana war eine super Mutter, sehr energisch und streng wenns um Erziehung ging und verrückt und rastlos im Spiel, Fanouche war v.a. für Pflege und Ernährung zuständig und spielte schon damals die Funktion der lieben Oma. Während dieser Zeit wurde Huana von der Nachbarshündin, einem riesigen Kangal angefallen, hier hat Fanouche fast ihr Leben gelassen, sie hat bis zur Erschöpfung und mit schwersten Verletzungen um ihre Tochter gekämpft. Huana ist nichts passiert, leider war Fanouche danach ein gutes halbes Jahr invalid. 

Ein kleiner M-Pata blieb bei uns, Mel Paso, schon bei der Geburt war uns klar, dass der kleine Turbo, der bereits auf der Waage davon speedete,  etwas spezielles ist, Huana war voll und ganz der selben Meinung und v.a. Fanouche liebte Mel Paso über alles. Tatsächlich entwickelte sich Bubi mit seinem "Alf"-kopf und dem athletischen Körperbau zu einem Traumbriard. Der ganze M-Wurf war ein grosser Stolz in jeder Hinsicht, insgesamt 5 sind zur Zucht zugelassen, Briards mit sehr viel Nervenstärke und Selbstsicherheit, 6 sind im Hundesport aktiv.

Viele neue Freunde und auch Neider haben wir mit 

dieser neuen Erfahrung als Züchter gewonnen. Es begann eine neue Epoche und Veränderung in unserem jetzt getrenntgeschlechtlichen Rudel. Mel Paso wurde Hahn im Korb, er war Huana's Spielfreund und ihr grosser Stolz und genoss von Fanouche rund um die Uhr Zärtlichkeit und Liebe. Mit Entwicklung von Mel Pasos Geschlechtsreife meinten wir schon, wir hätten einen Fehler gemacht, einen Rüden zu behalten, doch hatten wir nie Probleme, wenn Huana und Fanouche heiss waren, er wusste genau, dass Huana seine Mutter war und rümpfte kaum die Nase, Huana hätte ihn auch nie ran gelassen, da wurde sie richtig böse, bei Fanouches Hitze lag Paso ihr zwar ständig wie ein Magnet zu Füssen, Fanouche leckte und pflegte ihn, doch mehr  lag nicht drin, denn Huana hatte die beiden voll und ganz im Griff und stand dazwischen, wenn Mel Paso mehr wollte. Gemeinsam haben wir mit Fanouche und Huana unseren Buben geformt und zu einem prachtvollen, wunderschönen, liebenswürdigen, souveränen Briardrüden geformt. Huana hat ihn gelernt wie es auf dem Hundeplatz funktioniert, von ihr hat er viel abgeschaut und auch er genauso wie seine Mutter ist enorm führig und lernfähig, ein Multitalent, seine super Standardqualitäten und sein unvergleichbares Wesen haben ihn zu einem Ausstellungskönig und  Deckrüden als vorzüglichen Vererber gemacht. Huana ist zu ihren Lebzeiten 28-fache Grossmutter und 12-fache Urgrossmutter geworden und Fanouche hat sich bei jedem Hündinnenbesuch herzlich um das Wohle ihres Enkels gekümmert und sich sichtlich gefreut.

Weitere 3 Jahre nun im Dreierpaket sind wir mit unserem Rudel um die Welt gezogen, von Hundeplatz zu Prüfung und Kursen jeglicher Art, besonders aber blieb Agility und neu Mondioring unsere Spezialität. Immer waren alle mit von der Partie und kamen auf ihre Rechnung, anfänglich war es Huana nicht recht, ihren Enzo nun teilen zu müssen, doch zunehmends fand sie es super mit ihrer Familie unterwegs zu sein und mit ihrem Sohn viele verrückte Spiele und Abendteuer zu erleben. Besonders aber genoss Fanouche diese wundervolle Zeit zu 5. Die 3 konnten bei unserem Umzug nach Dietikon wunderbar zu dritt herumtollen und spielen ohne Ende in unserem Garten und entwickelten ein noch intensiveres Meuteverhalten, die Arbeiten und Funktionen im Rudel waren vollkommen aufeinander abgeschnitten. Huana war die Chefin und vermittelte durch ihre Autorität und ihre Persönlichkeit viel Kraft und Energie, welche auch auf uns überging.

Im Februar 1998 passierte dann etwas schreckliches, Mel Paso wurdHuana mit ihrem Sohn Mel Paso, auf den sie immer sehr stolz war!e von einem Auto angefahren , Fanouche und Bea waren dabei, Enzo und Huana waren zu dieser Zeit auf dem Hundeplatz im Schutzdienst, wie plötzlich Huana aus der Revierarbeit ausbrach und Richtung Auto vom Platz rannte... wie wir später bemerkt haben, war das genau die Zeit, wo der Unfall passierte. Ein paar Minuten später hat Bea Enzo aufs Natel angerufen, und ihm vom Unglück berichtet, Huana wollte unbedingt ins Auto einsteigen, noch nie hat sie den Hundeplatz verweigert, doch an diesem Abend gab es etwas wichtigeres für sie! Mel Paso hat eine Augenverletzung davon getragen, ansonsten hat er einfach nur riesiges Glück gehabt oder einen Schutzengel?! 

Im 1999, nach vielen erfolgreichen Agilityresultaten von Huana, Fanouche hatte Pause durch einen gebrochenen Zehen, doch dabei war sie trotzdem immer, standen wir vor der Entscheidung nochmals einen Wurf oder evtl. Agility-Weltmeisterschaft. Der letzte Qualilauf entschied und zwar beim 2. letzten Hindernis passierte der Kontaktzonenfehler, so dass Huana's WM-Teilnahme wieder flöte ging, es sollte also nochmals Babies geben! Im Juli fuhren wir dann nach Belgien, Paso war mit von der Partie und Fanouche blieb zurück bei Bea's Mutter. Der Auserwählte war CH.Satan, ein wendiger, temperamentvoller, kleinerer Rüde, welcher v.a. auf Ausstellungen bekannt war und uns gefiel durch seine geschmeidigen Bewegungen und seinen Pepp. Hatten wir doch bereits viele Reservationen von Freunden für kleine Sportbomben.

Huana hatte gleich Herzchen in den Augen und war verliebt. Von Bea's Mutter erfuhren wir, dass es Fanouche schlecht ging ohne ihr Rudel, wir wollten zurück fahren -  hätte nicht Paso Alarm geschlagen und uns mitgeteilt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt zum decken war, so haben wir Huana mit Stef nur eine ganz kurze Hochzeit feiern lassen und sind nach 15 Min. auf schnellstem Wege wieder nach Hause, wo Fanouche zwischenzeitilich notfallmässig ins Tierspital eingeliefert werden musste. Wir haben sie nach Hause geholt und es war wieder alles in Butter, als Fanouche erneut mit Huana und Mel Paso zusammen war. Uns wurde klar, dass unser Rudel  getrennt keinesfalls glücklich war und einer den anderen brauchte! 

Wiederum pflegte und hegte Fanouche ihre Tochter in der Trächtigkeit und umsorgte sie, Mel Paso fing an in dieser Zeit gegen aussen zu wachen, was er zuvor seiner Mutter überlassen hatte, Huana trug kurz vor der Geburt 13 kg Patas mit sich rum, sie war wirklich sehr rund und hatte gegen Schluss sichtlich Mühe, das Gewicht rumzuschleppen. Auch da bekam sie Hilfe von den beiden bis endlich die Erlösung kam und ein grosses Fest für unser Rudel begann, welches kaum abwarten konnte Zuwachs zu bekommen. Huana lag in ihrer Wurfkiste, Paso gleich davor und Fanouche direkt daneben. Bereits im voraus stand fest, dass wir uns eine kleine Hündin behalten wollten, wir hatten ihr auch schon einen Namen gegeben: "Pata Primèra" del Pata viento, sollte sie heissen, "die erste Pfote von den Windpfoten". Was dann passierte, konnte ja wohl kein Zufall sein: der erste Welpe kam, mit dem rechten Vorderpfötchen voraus, es war eine Hündin, war sie das? Mel Paso machte einen riesigen Luftsprung neben der Wurfkiste, Fanouche tanzte aufgeregt hin und her beim ersten Quitschen der Kleinen, ja, das musste unsere "Pata Primèra" sein! Fanouche und Mel Paso feierten ein grosses und für uns alle unvergessliches Fest und halfen Huana beim lecken und säubern. Während der ganzen Geburt des P-Wurfes wichen die beiden keinen Augenblick von Huana's Seite und halfen tatkräftig mit. Kaum stieg Huana mal aus der Kiste war sie gleich besetzt, meistens von Mel Paso, aber oft, gerade wenn Huana ausser Haus war, von Fanouche, welche die Aufgabe als Amme ja Mel Paso bei der Hilfe der Aufzucht unseres P-Wurfesschon bestens kannte. 

Die Aufzucht des P-Wurfes war fantastisch, Mel Paso half diesmal bei der Erziehung und spielte den lieben Onkel, Fanouche wie bereits das letzte Mal war für Pflege und Ernährung zuständig, so dass Huana es fast langweilig war und sie viel Zeit für Spiele hatte.

Die 7 P-Patas entwickelten sich prächtig und wurden ausnahmslos zu temperamentvollen, aufgedrehten Jünglingen, nach 9 Wochen waren sie leider schon alle weg, doch Pata Primèra "la Popèa" blieb bei uns. Die Integration ins grosse Rudel war für sie recht hart, denn schon bald musste sie die Regeln des Rudels kennen lernen und akzeptieren. Nach 2 Wochen war ihr alles klar, was sie durfte und was sie zu tun hatte, Huana und Mel Paso haben sie bestens eingeführt, Das ganze Rudel komplett Fanouche hat in dieser Zeit angefangen, Popèa ganz besonders zu behüten und mit ihr zu kuscheln, sie haben zusammen in Fanouche's Plüschbettli Knochen genagt, sich gegenseitig geleckt und geputzt, diese süsse und herzliche Bindung ist bis am 20.9.2003 geblieben. Paso wurde zu Popèa's grösstem Spielfreund, was auch heute noch der Fall ist, die beiden sind sich voll und ganz einig. Oft spielten alle 4 gemeinsam oder teilten sich abwechselnd in 2- er Gruppen auf zum rumtoben je nach Situation und Gemütslage. Zunehmends war zu beobachten, dass das Rudel nun zu viert noch mehr Zusammenhalt bekam und eine richtige Einheit entstand, eine kleine Armee, welche jeden Handgriff vollkommen im Griff hatte. Huana der unantastbare Boss, von allen geehrt und verehrt. Mel Paso der Vizechef und wenns gegen aussen drauf an kam, der Bigboss, Spielkamperad der Damen und absoluter Hahn im Korb, der aber genau wusste, wie er jede seiner Damen um den Finger wickeln konnte. Fanouche das grosse Herz mit viel Zärtlichkeit und Liebe, für Kummer, Sorgen, Wehwehchen und v.a. für Pflege zuständig, was alle immer schätzten und auch praktisch fanden. Popèa die Animation und Motivation des Rudels, sie brachte in jeder Gemütslage Spiel und Freude in Schwung, so dass es immer viel zu tun und für uns immer etwas zum Lachen gab.

Dann passierte etwas ganz Schreckliches, Popèa wurde im Fahrverbot von einem Mofafahrer angefahren und wurde dabei sehr schwer verletzt, wir standen vor der Entscheidung unsere Kleinste einschläfern zu müssen. Popèa zeigte sehr viel Lebenswille und eine unfassbare Energie, so dass wir sie vom Notarzt wieder nach Hause brachten. Wir legten sie auf eine Decke und ohne Worte legte sich Fanouche gleich neben sie, Mel Paso ebenfalls und Kleinpopy klammerte sich richtig an ihnen fest, Huana wimmerte vor Aufregung und legte sich bald dazu. Popèa begann zu wedeln und wedelte und wedelte ... wir wussten, dass unser Nein (zur Eutanasie), richtig war! Popèa nahm ihr Schicksaal an, ruhig zu liegen und verbrachte die folgenden Wochen/Monate unter Verschluss im Varikennel und im Haus zusammen mit ihrer Familie mit vielen Therapieformen und Prozessen, die für einen Junghund nicht gerade förderlich sind für die optimale Entwicklung. In dieser langen schrecklichen Zeit der Ruhe haben sich die 3 Grossen liebevoll und herzlich mit viel Elan um Popèa gekümmert. Ohne die stetige Unterstützung von Fanouche, Huana und Mel Paso hätten wir wohl nicht die Kraft gehabt, das alles durchzustehen. Popèa hat es geschafft und ihre Verletzungen sind alle geheilt, sie ist trotz Verlust ihrer Jugend zu einem gesunden und besonders lebensfreudigen, süssen Briardmädchen heran gewachsen. Diese Erfahrung hat ihr sehr viel Härte vermittelt und für unser Rudel bedeuteten diese Wochen noch mehr Zusammenhalt.

alle vier in Fahrt!Endlich kehrte wieder Ruhe in unser Rudel ein, und die Aufgaben wurden nach und nach neu aufgeteilt, Popèa als Rangniedrigste genoss den Chefposten des Wachens gegen aussen, ausserdem hatte sie bei allen Rudelmitgliedern absolute Narrenfreiheit, nach wie vor war sie für Motivation und Action zuständig, Huana hat anstrengende Chefaufgaben gerne ihrer Tochter übergeben. Das Rudel war nun vollkommen komplett und jeder Tag lernte uns neue Erfahrungen und Werte daraus schätzen, wie stark der Zusammenhalt unserer 4 Hunde war und wie sehr sie sich gegenseitig ergänzten und brauchten. Trotzdem war jeder einzelne alleine ein absolutes Individuum und vollkommen unabhängig.

Wir waren durch die lange Rekonvaleszenzzeit von Popèa nur noch selten an Wettkämpfen und anderen Anlässen anzutreffen, vielmehr haben wir uns in dieser Zeit um unsere Kleine gekümmert und unser Rudel hatte dadurch sehr viel Neues zu tun und wir alle hatten viel gewonnen und gelernt.

Wie ein Traum erscheint uns heute unser Ausflug auf den Gotthardpass!    Zu viert an einer Briardprüfung in Deutschland!

Im Dezember 2001 entdeckten wir in Huana's Milchleiste eine Verhärtung, welche innert 3 Tagen enorm an Volumen zunahm. Zu diesem Zeitpunkt kam es auf einmal zu einem Kampf zwischen Popèa und Huana, ohne ersichtlichen Grund. Bea war dabei, griff aber nicht ein, genauso unerwartet und aus heiterem Himmel wie's angefangen hatte war's auch vorbei, keine hatte irgendeine Verletzung oder eine Schramme, nichts! Auch gab es weder einen Sieger noch einen Verlierer. Nach diesem Kampf kamen die beiden genauso gut aus zusaIn der alten Villa Pata vientommen wie vorher. Das einzige was änderte; am nächsten Tag wurde Popèa das erste mal läufig! Huana's Knoten wurde untersucht und die Diagnose war sehr schlecht, bösartiger Mammatumor, welcher streuen würde, Bea hatte gleich beschlossen, Huana alternativ zu behandeln, die Behandlung war erfolgreich, der eigrosse Knoten bildete sich zurück und Huana war 5 Wochen später wieder super fit. Als Popèa's Hitze an den Höhepunkt kam, war Paso klar, "das ist meine Lady", die beiden waren sich vollkommen einig und Fanouche unterstützte die beiden sehr aktiv. Wir mussten erstmals unsere Hunde im Haus trennen, es war eine lange Zeit, Fanouche hatte mehrmals versucht uns auszutricksen, damit wir irgendeine Türe vergassen zu schliessen, Huana war es egal, was Mel Paso und Popèa trieben. Nach 4 Wochen konnten wir dann endlich wieder alle ruhig im selben Raum schlafen und es kehrte das perfekte Einvernehmen im Rudel zurück.  

Im 2002 fingen wir dann wieder vermehrt an, an Wettkämpfe zu gehen, zwischenzeitlich hatten wir ja unseren eigenen Hundeplatz eingerichtet und mit Popèa die ersten Gehversuche im Agility gemacht. Ganz Mama stellte sich bald heraus, lediglich, dass Popèa die nervlichen KonflikteDie Pata viento Familie in voller Action, nach einem erfolgreichen Agilitytag! von Bea an Prüfungen nicht so verarbeitet wie das ihre Mutter getan hatte. War Enzo mal nervös (was selten der Fall ist), dann drehte Huana nochmals eine Runde auf. Auch hatte Bea lange grosse Unsicherheiten, ob Popèa nicht irgendwelche Spätfolgen ihrer Verletzungen hat. Wir fuhren wiederum fast jedes Wochenende an Turniere und Anlässe, Huana startete regelmässig mit, sie war zwischenzeitlich durch die längere Pause in die Klasse 2 zurückgestuft worden. Nein, Huana gehörte mit ihren 10 1/2 Jahren nicht zum alten Eisen, sie hielt nach wie vor an der Spitze mit, nicht ganz mehr so verrückt wie zu jüngeren Jahren, sie schaffte in ein paar Monaten den erneuten Aufstieg in die Klasse 3 und gewann dort ihre Trophäen. Fanouche war natürlich immer dabei und war unser Maskot. Ihr gefiel das Zigeunern und rumreisen ganz besonders, aber auch im Training war sie keinesfalls davon abzuhalten, nicht mitzumachen, sie wollte immer ihre Runde mithüpfen, sei es im Agility oder im Flyball aber auch in der Unterordnung und beim Apportieren wollte sie ihre Fähigkeiten zeigen. Huana hat ihre Arbeitsfreudigkeit und ihre Unermüdlichkeit in allen Kategorien nie abgelegt, Ende Dezember hat sie als Vorläuferin noch eine IPO Prüfung gemacht ohne Training und nichts, so dass Bea und Popèa sich einen Leitfaden machen konnten für ihre ebenso erfolgreiche IPO 1 Prüfung.  Nach Rückkehr, wieder vereint!

Enzo ist im Dezember 2002 über die Feiertage zu seinen Eltern nach Italien gefahren und hat Huana und Mel Paso mitgenommen. Fanouche und Popèa blieben bei Bea zu Hause. Fanouche's Appetit war gleich weg, nach 2 Tagen wollte sie nicht mehr aufstehen und schon gar nicht mehr spazieren gehen, ihr Allgemeinzustand war nach 5 Tagen sehr bedenklich, ihr Lämpchen schien, ohne dass Fanouche krank war, einfach zu erlöschen. Enzo beschloss seinen Urlaub abzubrechen und kam früher wie geplant wieder nach Hause mit Huana und ihrem Sohn. Die Freude war riesig, Fanouche war wieder topfit und wie neugeboren mit einem Riesenappetit als ihre Familie wieder komplett war.

2003 lief bis im Juli genauso abwechslungsreich für unser 6-er Team wie erfolgreich weiter wie 2002, wir waren an Wettkämpfen, im Agility- Unterordnung und Schutzhunde- und Mondioringtraining bei uns auf dem Trainingsplatz und haben viele Stunden gemeinsam Spass gehabt in unserer Grossfamilie. Fanouche beim Oldi-Agilitytraining immer voll dabei Fanouche's Programm haben wir mehr und mehr verringert, doch sie hatte immer ihren grossen Spass, wenn sie beim Training etc. auch mithelfen konnte, Huana musste immer gebremst werden, denn auch wenn sie schon 11 war, war das für sie kein Grund, um sich nicht wie ein junger Hund zu benehmen, zu Hause wurde es zunehmends etwas ruhiger, Fanouche hielt oft stundenlang Schönheits- und Gesundheitsschlaf, beim Spazieren war sie aber immer dabei, auch wenn es oft den Anschein machte, dass sie nicht mehr so mochte, sobald es Gutzis gab, war sie immer da wie ein Blitz und hatte täglich mehrere "Flippi"-minuten, wo sie ihr vier- und zweibeiniges Rudel bespielte und rumdüste und uns allen viel Freude gemacht hat, niemand hat uns geglaubt, dass unser Oemi bereits 13 1/2 Jehre alt war. Huana hatte seit Anfang Jahr ein ganz besonderes Fitnessprogramm, nämlich Popèa jagen, ihre Tochter hat damit angefangen, sie zu "foppen", indem sie ihr davonrannte und sie dazu auffordernd anbellte, so dass Huana ihr einfach nachrennen musste. Mitte Juni startete Huana in der Elitenklasse an der Agility-Schweizermeisterschaft (als einziger Briard) und hat sich auf dem 16. Gesamtrang klassiert (eine Bombenleistung für die mehr wie 11-jährige bei der grossen Schweizerkonkurrenz), wir waren alle riesig stolz und Huana stand voll in ihrem bekannten Wettkampffieber! Ende Juli und August war dann für Ausstellungen von Mel Paso reserviert, leider waren diese Anlässe etwas trostlos für die Damen, die jeweils geduldig gewartet hatten und den Camper bewachten! Doch kamen alle danach auf die Rechnung bei unseren täglichen Aktivitäten und unseren tollen gemeinsamen Trainings, Spaziergängen, Spiel- und Kuschelstunden.

Huana ein paar Wochen vor ihrem Tod. Vollgas!Unseren letzten gemeinsamen Urlaub verbrachten wir anfangs August, wir fuhren mit unserem Camper zu sechst quer durch Deutschland, waren nochmals bei den Besitzern vom ebenfalls verstorbenen ersten Liebhaber von Huana (wir hoffen, dass sich die 3 treffen, wo immer sie auch sind!) und anschliessend Huanas Grosskinder und Fanouches Urgrosskinder besuchen. Als Krönung gab Enzo einen Agilitykurs in Bayern, wo Huana in den Pausen mit ihrer Tochter zusammen grandiose Leistungen im Agility zeigten. Fanouche war voller Elan und Eifer mit dabei und wir machten viele Spaziergänge über Stock und Stein. Es waren wohl unsere letzten wunderschönen Tage, die wir alle gemeinsam unterwegs im Camper eng beieinander verbracht hatten.

Kaum wieder zu Hause und ins rege Alltagsleben zurückgekehrt, wurde Popèa heiss, diesmal war es Huana egal, dass Popèa die Priorität im Rudel bekam, Fanouche freute sich riesig darüber und spielte die Vermittlungstante zwischen Popèa und Mel Paso, ständig war sie dran die beiden zu lecken und auch wenn es noch nicht so weit war, zu verkuppeln. Zum guten hin hat sie sowas wie eine Pseudohitze produziert, um wohl Paso richtig verrückt zu machen und sich für die Position als Amme vorzubereiten! Zu dieser Zeit fing Huana plötzlich an zu hüsteln. Bei uns war so richtig der Teufel los, Bea war gesundheitlich angeschlagen, wir mussten unseren Umzug vorbereiten, viele Aktivitäten rund um unsere neue Villa Pata viento lagen auch an. Wir beschlossen also, mit Huana zum Tierarzt zu gehen und ein passendes Antibiotika zu holen, da Huana sich vermutlich durch ein kaltes Bad erkältet hatte, wir wollten keinesfalls ein Risiko eingehen. Es wurden sicherheitshalber Röntgenbilder und Blutuntersuchungen gemacht, Beas Vermutung war richtig. Wir bekamen ein Mittel, welches die Symptome in ein paar Tagen verschwinden lassen sollte. Bereits nach einem Tag mit den verschriebenen Tabletten verlorFanouche und Huana kurz vor ihrem Tod! Huana gänzlich den Appetit und wurde regelrecht apathisch. Leider hatte in der ACR-Klinik in Winterthur niemand ein Ohr für Huana's Reaktion, es ging ihr sehr schnell schlechter, sie bekam teilweise akute Atemnot, Bea versuchte die Therapie durch Immunsteigerungen und andere alternative Heilmittel zu unterstützen, erfolglos! In der Klinik hatte man keine Zeit! Huana's Zustand wurde natürlich nicht besser, unser Trubel um Haus, Popèas Läufigkeit immer grösser und dann kam die Angst, dass Huana Metastasen auf der Lunge haben könnte. Die Tierärztin stellte eine neue Diagnose, Huana wäre sicherlich allergisch (andauernde Hitze, Umweltfaktoren..), diese Aussage wiedersprach uns aber vollkommen, kannten wir doch unsere Huana. Sie bekam ein anderes Mittel, eine kurze Besserung und anschliessend ein Zusammenbruch. Der Besuch bei einem befreundeten Tierarzt mit weiteren Röntgenbildern bestätigte uns wiederum die erste Diagnose und stellte fest, dass das erst verabreichte Mittel vollkommen falsch gewählt war.  Die Zeit lief uns davon und uns war bewusst, dass irgendwas passieren musste, in der Klinik hatte man wie immer keine Zeit, so machten wir uns auf die Suche nach einem Spezialisten. Doch  der grosse Proffessor im Tierspital hatte auch keinen Termin frei! - frühestens in 2 Wochen!!! Wir konnten auch nicht auf die Unterstützung der Tierärztin für eine sofortige Ueberweisung zählen, es war grausam! Es kam das Wochenende und erst nach 5 Tagen suchen und warten hatten wir endlich einen Termin bei "dem" Proffessor für innere Medizin, Huana wurde gründlichst untersucht, es wurden verschiedenste Tests gemacht und mit Sicherheit festgestellt, dass Huana eine bakterielle Infektion in den Lungen hatte, der Spezialist erkannte gleich, dass die bisherige Behandlung nicht richtig war: das erste Mittel war falsch gewählt und das zweite würde Infektionen sogar verstärken, beide Medikamente wurden Huana in einer viel zu hohen Dosis verschrieben (wir haben uns blind auf die Anweisungen des ersten Tierarztes verlassen, das hat Bea noch nie gemacht!). Wie wir dann feststellen mussten, waren Huana's Nieren und Leber aufs massivste geschädigt worden (beim ersten Blutuntersuch waren diese Werte vollkommen intakt, ihre 11 1/2 Jahre waren in keiner Hinsicht festzustellen). Im ganzen Organismus war von Tumorzellen keinerlei Spur vorhanden, Huana hatte eine schwere Medikamentenvergiftung, dadurch wurde auch ihr immer so starkes Sportlerherz geschwächt und Huana erholte sich nicht mehr nach den letzten Untersuchungen. Alles ging dann unheimlich schnell und war für uns und auch den Spezialisten vollkommen unerwartet, ihr gesamter Organismus hatte einen Zusammenbruch und nichts konnte den Schaden wieder gut machen. Im Kopf war Huana voll und ganz klar, doch ihr Körper war machtlos gegen das Gift. Huana zeigte uns in der Praxis, dass sie unbedingt raus wollte und Enzo hörte auf seine Huana, sie wollte in ihr Auto einsteigen und wir beschlossen, sie nach Hause zu fahren. Vor der Haustüre hat sich Huana von Enzo verabschiedet und ihren letzten krampfhaften Atemzug gemacht. 

Es war entsetzlich und wir haben uns fürchterlich erschreckt und sind dabei erstarrt. Fanouche, Mel Paso und Popèa haben dies alles miterlebt, Popèa war vollkommen aufgewühlt und hat sich neben ihre reglose Mutter gesetzt, Mel Paso hat sie beschnuppert und sich gleich mit gesenktem Kopf zurückgezogen, Fanouche stand einfach nur nebendran und vibrierte vor Erregung. Von diesem Moment an, war Fanouche nicht mehr dieselbe wie zuvor, sie wimmerte erst leise, das Jammern und Weinen wurde immer lauter, Fanouche hat mit uns geweint um ihre Tochter, Paso war erstarrt, Popèa rannte verirrt durchs Haus und suchte den Zusammenhalt, den die 4 immer hatten, wenn Aufregung im Rudel war. Diese Stunde des Ende mit seinem ach so grossen Schmerz wird uns immer präsent bleiben und tut so sehr weh. Warum? auf so eine furchtbare Art musste Huana gehen! es war ein grausamer Kampf ...... 

Fanouche lag schluchzend da, Mel Paso + Popèa bei ihr. Bea wurde gleich klar, Fanouches Lichtlein erlöschte, durch die grosse Trauer und den massiven Schock hat sie die Lebensgeister verloren. Wir alle haben die Nacht gemeinsam verbracht und rechneten mit dem schlimmsten, den Verlust von Huana konnten wir alle nicht akzeptieren und fanden keine Ruhe, Fanouche lief dann am folgenden Tag stundenlang im Haus und Garten umher und wimmerte vor sich hin, Popèa immer bei ihr und Mel Paso wie geprügelt hinterher. Fanouches Kräfte wurden immer weniger, doch trotzdem leckte sie die nassen Augen von Mel Paso und lehnte sich an Popèa. Wir überlegten ein paar Mal mit Fanouche in die Klinik zu fahren, doch diese Idee schien uns nicht die richtige zu sein, sie war ja auch nicht krank. Fanouche wollte dann unbedingt spazieren gehen, wir 5 haben uns auf den Weg gemacht, den wir regelmässig mit dem ganzen Rudel gelaufen waren. Fanouche hat sich wie immer versäubert und lief zwar müde aber voller Ueberzeugung ihren Weg, die anderen 2, welche normalerweise immer voraus gingen und durch die Gegend hüpften, sind beide neben Fanouche her getrottet und haben sie richtig behütet, Fanouche wollte dann zusammen mit Mel Paso und Popèa ihre traditionellen Güetzi fressen und trat dann den Heimweg an mit uns und ihren Enkelkindern. Uns schien, sie wolle von ihren Regelmässigkeiten Abschied nehmen. Wieder zu Hause legte sie sich entspannt hin und wartete bis die Uhr Popèas 4. Geburtstag eingeläutet hatte. Das hört sich alles richtig irr an, (ihr könnt jetzt denken, was ihr wollt!) aber es ist die furchtbare Wahrheit. Zum selben Zeitpunkt als Pata Primèra "la Popèa" del Pata viento, Tochter von Huana, vor 4 Jahren das Licht der Welt erblickt hat, ist Fanouche von uns gegangen, Popèa war direkt neben ihr und hat Fanouche einen letzten Tanz gehüpft, genauso wie das Fanouche vor 4 Jahren gemacht hatte. Mel Paso lag genau vor Fanouche und schaute traurig seine Omi an, die letzten Kräfte hat Fanouche dazu benützt, um den Kopf zu heben und ihrem geliebten Mel Paso einen letzten Blick zu würdigen. Bea durfte Fanouche bis zum letzten Herzschlag in ihren Armen halten und sie ein letztes Mal streicheln als das Lichtlein in Fanouches Augen für immer erlöschte.

Fanouches Entscheidung, uns auch zu verlassen, war ein erneuter Schock, trotzdem aber war das kleine Abschiedsfest, das sie uns gefeiert hat, für uns alle ein kleiner Lichtblick, denn wir wissen, dass sie an Huanas Seite gehen wollte. Das war ihr Leben und ihre Aufgabe für die Ewigkeit. Die Zeichen, die uns Fanouche hinterlassen hat, scheinen für einen Aussenstehenden eher ein schrecklicher Zufall, für uns aber, die wir mit diesem Rudel viele Jahre eng zusammengelebt haben, klare Signale für uns Hinterbliebene und unseren weiteren Weg. Wir werden dafür sorgen, dass Fanouches und Huanas Art erhalten bleibt und ihren Nachkommen Mel Paso und Popèa Sorge tragen.

 

Grosse Leere und Ruhe, Unklarheiten und endlose Trauer

 

Es schmerzt uns sehr, dass Fanouche und Huana den Einzug in unsere neue Villa Pata viento nicht mit uns erleben durften, hatten wir uns doch so darauf gefreut, (am Folgetag von Fanouches Tod haben wir den Schlüssel bekommen, unsere altes zu Hause wurde in den darauffolgenden Tagen abgerissen). In unseren Herzen und Gedanken sind sie aber immer hier und werden zu unseren Lebzeiten bei uns bleiben. 

 

Diese schrecklichen Stunden des Ende werden uns wohl ein Leben lang begleiten

Zwischenzeitlich sind diese Augenblicke und die Gründe für Huana's Tod für uns zu einem immerwiederkehrenden Alptraum geworden, den wir bis heute noch nicht abstossen können. 

Der Verlust und das grosse Loch unersetzbar... 

 

Mögen Fanouche und Huana in ihrer neuen Welt genauso viele Abendteuer erleben wie zu ihren Lebzeiten!

Adio Huana ....    Adio Fanouche .....

 

 

Beide haben uns ein leben lang alles gegeben 

das grosse schwarze loch wird immer bleiben

die beiden haben uns den grössten schatz hinterlassen, ihr eigen fleisch und blut

 

Popèa und Mel Paso del Pata viento in ihrer neuen Villa Pata viento

Wir hoffen, dass wir die schrecklichen Gedanken an das grausame Ende bald loslassen können und mit den vielen, wunderschönen Erinnerungen einen neuen Lebensabschnitt anfangen können. Dazu brauchen wir uns alle gegenseitig und schöpfen täglich neue Kraft mit unserem Mel Paso und unserer Popèa. Seit Wochen sind wir alle vier in unserer Konstitution geschwächt und immer wieder haben wir alle gesundheitlichen Probleme.  

Mel Paso war viele Tage und Wochen sehr passiv und lag geschlagen in einer Ecke; dieser kräftige und starke Hund war und ist es heute noch oft, ein jämmerlicher Anblick von Elend und Geschlagenheit. Er wurde noch viel anhänglicher und lieber unser Kuschelbär. Seine Popèa beschützt er wie noch nie. Seine traurigen Augen hat ihm Popèa über Wochen geputzt und muntert ihn immer wieder zu Spielaktionen auf. 

Popèa hat sich vollkommen an uns geklammert, keine Minute will sie mehr alleine sein, eine Trennung von Mel Paso ist undenkbar, sie heult und jammert dann fürchterlich. Sie ist viel ruhiger geworden und verlangt neuerdings wehement nach den Zärtlichkeiten, die Huana sich immer mit Bestimmtheit geholt hatte. Sind wir traurig, so hüpft sie um uns rum und versucht uns aufzumuntern, ihre Aufgabe für Motivation und Freude ist ihr geblieben, neu hat sie Fanouches Rolle für Trost, Liebe und Pflege gefasst, sie umsorgt ihren heissgeliebten Freund Mel Paso und uns mit so viel Herzlichkeit und Treue.

Es wird wohl auch für Mel Paso und Popèa noch viel Zeit verstreichen bis sie ihre neue Lebenssituation im Griff haben, denn nach wie vor sehen wir in vielen Situationen Unverständnis, Trauer und Leere.

Die absolute Einheit und der unzertrennliche Zusammenhalt von Mel Paso & Popèa erinnert uns an die souveräne und unvergessliche Art von Huana, in beiden fühlen wir die grosse Herzlichkeit und Liebe von Fanouche. 

 

Fanouche und Huana werden immer bei uns sein

in unseren Gefühlen, den vielen Erinnerungen, in unseren gebrochenen Herzen und in Mel Paso und Popèa

 

Wir grüssen unsere Freunde und Bekannte und danken für die zahlreichen Einträge, welche uns helfen neuen Mut zu fassen.

Bea & Enzo mit Mel Paso + Popèa

 

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