Am 1. + 2. Mai fand die alljährliche Siegerprüfung in Dachau (Bayern) statt, organisiert durch den Briard Club Deutschland. An dieser Stelle danken wir Kristina Wiese und Andrea Härtl für ihre Geduld mit uns, wussten wir doch bis am 29.04. nicht, ob wir tatsächlich fahren konnten oder nicht wegen Paso's Unfall. Gemeldet waren tatsächlich 57 Teilnehmer für insgesamt 66 Prüfungen (24 BH (D), 19 Agility, 12 Turnierhundesport (D), 6 IPO und 5 FH (D)). Eine ganz schöne Zahl!! Ausser uns und Fam. Zollinger waren alles deutsche Teilnehmer am Start! Wir hatten "nur" Agility gemeldet, Paso wurde nicht mehr umgeschult vom Mondioring und Popys Zahngeschichte erlaubt ja momentan keinen Schutzdienst. So sind wir vollkommen untrainiert mit der grossen Ungewissheit, ob Paso fit genug war für 3 Agilityläufe, mit dem Camper Freitagnacht losgefahren und morgens um halbdrei am Ziel angekommen. Ja Mel Paso war fit genug, voll motiviert und glücklich endlich wieder mal was zu tun, er musste ja mehr wie 2 Wochen sehr extrem geschont werden, absoluter Leinenzwang und keine Spiele! Pata Primèra "la Popèa" del Pata viento wurde BCD-Agilitysiegerin Enzo hat sie souverän durch die vielen Schwierigkeiten und Ungewohnheiten geführt.
Mel Paso hat den offiziellen Agility Lauf der Klasse 2 gewonnen. (vollkommen unter Kontrolle und dosiert wollte Bea unbedingt einen 0 Fehler Lauf machen und Bubi war einfach perfekt!)
Ich will hier nicht versäumen, Kristina und Ulrike für die netten und perfekten Ansagen per Mikrophon zu danken, somal ja die Namen unserer Hunde und auch unsere nicht die einfachsten sind!
Mel Paso (links) und Popèa mit ihren verdienten Trophäen von der BCD Siegerprüfung
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Hier eine Zusammenfassung von den 2 amüsanten und auch anstrengenden Tage in Bayern: Die BCD Siegerprüfung war wohl der Erfolg, nicht nur für uns, sondern für die Organisatoren und somit auch den Deutschen Briardclub, Zuschauer waren auch eine ganze Menge angereist und gefehlt hat es uns an nichts, ausser unserem verpassten Schlaf!
Am Samstag morgen, als wir langsam wach wurden nach der kurzen Nacht, waren bereits 10 BH-Hunde im Einsatz, zuerst Unterordnung auf dem Platz und anschliessend der Stadtteil in der Stadtmitte von Dachau. Auch die 3 Fährtenhunde und die 4 IPO-Hunde (2 hatten leider abgesagt) waren im Gelände. Zum Mittagessen waren dann alle wieder im Vereinsheim, wo wir mit vorzüglichem Essen verwöhnt wurden. Die Begleithunde:
Mit vollen Bäuchen und immer noch sehr müde, gings an die Sache! Gemeinsam mit den anderen Agilityteilnehmer bauten wir den Parcour gemäss Plan von Richter Schulz auf. Da mussten wir schon mal schmunzeln, bei uns ist das auch nicht üblich! Gleich stellten wir fest, dass es sich beim ersten Lauf keinesfalls um ein Jumping, so wie wir es eben die letzten 15 Jahre kennengelernt haben, handelte. Es sah mehr so aus wie ein sogenanntes Round the Clock, von welchem wir zwar die ersten Jahre unserer Agilityzeit schon gehört hatten, aber noch nie hat ein Richter so etwas an unseren Meetings gestellt. Also ein Pfosten in der Mitte und rundherum waren Hindernisse im Kreis aufgestellt. Nicht wie es bei einem klassischen Round the Clock (wie der Name schon sagt) im Uhrzeigersinn den Hindernissen nach gehen müsste, hat Herr Schulz die eng beieinander stehenden Hindernisse noch mit Nummern versehen und dann wurde mir schlecht!!!
Im Briefing erklärte uns der Richter, dass wir gemeinsam mit dem Hund Hindernis nach Hindernis, eben in der vorgeschriebenen Reihenfolge zu absolvieren hätten, dabei aber nach jedem Hindernis mit dem Hund gemeinsam um die Stange und zwar auf der Seite wo es danach weitergehen sollte! Mir wurde immer übler...... Würde der Hund die Hindernisse zurückspringen (was meine grösste Angst war bei Paso!) würde dies als Verweigerung gerichtet ebenso als Fehler, wenn der Hund auf der falschen Seite des Pfostens durchginge. Schreck! Es wurde immer noch besser .... Wir alle waren entsetzt und man konnte sich schon gar keinen optimalen Weg ausdenken und sich so unmöglich auf den Lauf vorbereiten. Leider haben wir nur wenige Starter selber gesehen, da wir unsere Hunde noch versäubern und vorbereiten mussten. Paso und ich waren an der Reihe, einmal leer schlucken und dann los! Bereits nach 3 Hindernissen war mir schwindlig und musste mich jedesmal nach den richtigen Hindernissen bzw. Nummern orientieren, Paso war super, ich konnte ihn jeweils alleine vorausschicken und ihn seitlich an den Hindernissen vorbei zurückrufen und dann los zum Pfosten, Hund Fuss oder Velo (=rechte Seite) und voraus übers nächste. Hat doch geklappt!! Da war ich glücklich und wirklich super überrascht von meinem Bubi, welcher genau das gemacht hat, was Mami ihm befohlen hat und nicht mal eine Stange geschmissen hat!
Dann kamen Enzo und Popèa an den Start, sichtlich verstand die Kleine die Welt nicht mehr, doch Enzo hat ihr keine Zeit zum studieren gelassen und düste mit ihr rum und schickte sie, rum und vor ..... immer genau richtig und ohne einen kleinen Patzer, so dass die beiden eine Spitzenzeit an den Tag legten! Im Ziel blickte Popèa ihren Führer etwas verwirrt und fragend an: "was machst du da für komisches Zeug"!!! Kann auch sein, dass es auch ihr schwindlig geworden ist ??!! Enzo sagt zum Schluss: "wenn der Hund lernt auf Kommando zu arbeiten (egal in welcher Disziplin), und nicht einfach nur rumhüpft oder nach Schema-X trainiert wird, dann geht auch das Unmögliche!" Da hat der Agility-Trainer + MR-Instrukter/Figurant (FCI anerk.) ja so recht!!
Die Agility-Teilnehmer stellten erneut um, nun war ein Open auf dem Programm. Ja aber auch das war nicht, was wir sonst unter Open kennen, der Parcours bestand aus 2 Teilen, der erste war wie ein Jumping (ohne Kontakzonenhindernisse), der 2. Teil dann wie ein Gambler, also ein Punktesammler, die Zeit war enorm lang und so auch entsprechend anstrengend!! Beim Pfiff hatten wir nochmals 10 Sekunden um zurück auf den Tisch zu düsen. Wiederum war ich mit Paso vor Enzo am Start, den Jumping haben wir super hingekriegt und im Punktesammler düsten wir, bis mir die Luft ausging und ich meinen klassischen Lachanfall im Slalom kriegte und es wollte einfach nicht pfeiffen .... . Bubi hat aber auch hier super gearbeitet! Popy war vermutlich als Nachwirkung von dem ewigen hier und zurück von vorher, leicht verunsichert, sie hat sich mehrmals rückversichert, ob es auch wirklich so richtig ist und dabei einmal eine Zone überhüpft, schade um die Punkte! Die beiden klassieren sich als 2. in der Rangliste hinter Susanne. Nach diesen 2 Spezial-Agility-Läufen wussten wir beinahe nicht mehr, was Agility ist, wir waren total platt, von diesen aussergewöhnlichen Läufen. Einerseits waren wir etwas entäuscht davon, andererseits konnten wir zufrieden sein, wie unsere Hunde das alles so souverän gelöst hatten.
Im Anschluss an unsere Agilityvorführungen erfolgten auf dem Platz erst die Unterordnungen und gleich danach der Schutzdienst der 1x IPO I und 3x IPO- Hunde mit 3 verschiedenen Helfern. Wie schon so viele Jahre hat sich Martina mal wieder den Leistungssieger mit ihrer Livia, eine 9 jährige, schwarze Briarddame, geholt. Hier ein paar Eindrücke der Schutzhunde!
Zwischenzeitlich waren auch die Geländeläufer dran, das kennen wir ja bei uns in der Schweiz nicht, es gibt wohl 2 verschiedene Kategorien: 5000m und 2000m, die Hunde laufen an der Leine zusammen mit ihren Hundeführern die ausgewählte Strecke ab, hier gehts um Zeit. Wäre Enzo nicht so müde gewesen, hätte er sich da noch nachgemeldet vermutlich (wie ich ihn kenne) auch mit beiden Hunden. Am Abend wurde uns dann ein reichhaltiges Buffet serviert, wo wir bis fast zum umfallen bis spät in die Nacht gemütlich im Vereinsheim mit anderen Teilnehmern, Organisatoren und Richtern zusammensassen. Am Sonntagmorgen gings dann bereits früh los für uns, die Agility A-Läufe standen auf dem Programm, endlich ein richtiger Agiltiy-Lauf jupi!!! Die Parcours waren sehr flüssig und nicht besonders anspruchsvoll. Als 3. letzte Starter in der A2 waren Bea und Paso bereit, es gab noch keinen Nullfehlerlauf; so nahm ich mich zusammen und hab meinem Bubi klar gemacht, "Luege, Lose und dänn Laufe"! Also hielt ich Bubi dosiert, drosselte das Tempo und kontrollierte jedes Detail, so dass wir mit einem wirklich schönen und total harmonischen Nullfehlerlauf ins Ziel kamen (also so empfand ich es, als Führerin!). Jupi!
Popy und Enzo legen los, irgendwie hat dann die Kommunikation nicht richtig funktioniert, Popy hat den sehr niedrigen, ausgefransten Besensprung wohl nicht als Hindernis angesehen (so was haben wir auch noch an keinem Schweizeranlass gesehen, bei uns sind die Sprunghindernisse immer auf 65cm). Schade, eine Verweigerung und das fehlerhafte Hindernis wiederholen - das kostet Zeit! Enzo meinte bloss etwas entsetzt: "Gott sei Dank sind solche Hindernisse bei uns nicht zugelassen"! Popèa im A2 Lauf!
Leider ist das Bild zwar nicht scharf, aber vielleicht erinnert sich der eine oder andere, der uns an der Siegerprüfung 2002 in Pfungstadt erlebt hat oder uns sonst kennt, an das was wir auf diesem Bild von Popèa sehen!
Herr Schulz widmete sich nach den Agilityläufen den weiteren BH Hunden, und im Anschluss konnten wir die Turniersportdisziplin noch anschauen, auch das gibts bei uns ja nicht, irgendwelche Hindernisparcours, Slalom und Cavallettis, alles möglichst schnell und Hund bei fuss. Enzo war richtig frustriert, dass er nicht mitdüsen durfte, heute war er mehr vom nichts tun müde! Sicherlich hätten unsere Hunde da super toll mitgemacht und einen Riesenspass dran gehabt. Das einzige Problem, was ich mir vorstellen kann, dass sie beide vor Enzo ins Ziel gekommen wären, denn geradeaus flitzen, da geht die Post ab!! Schade, wir hätten uns aber im Vorfeld auch besser informieren können, das nächste Mal vielleicht, wenn es dann ins Programm passt! Man hat uns ja so gut wie verpflichtet für das nächste Jahr, mit dem Wanderpokal, den wir zurück bringen müssen!
Bis dann endlich die letzten BH Hunde vom Stadtteil zurück waren, hat es wohl endlos lange gedauert, zwischenzeitlich hats auch aus Kübeln gegossen und es war nicht mehr so gemütlich. Kristina konnte dann erst sehr spät mit der Siegerehrung anfangen und versuchte sich kurz zu halten, leider waren die meisten Zuschauer schon weg und wir Teilnehmer wollten schon längst den Heimweg antreten. Etwa um 19.30 Uhr waren wir bereit zur Abfahrt, der lange Weg war zwar wiederum sehr anstrengend mit unserem alten Camper. Wir alle waren müde und zufrieden, Popy streckte die Füsse während der ganzen Fahrt ganz hoch in die Luft und Paso zappelte ganz heftig in seinen Träumen.......
Gruppenbild der Siegerehrung
Foto von Michaela, Sabine Habegger
Wir hoffen doch sehr, dass der BCD auch im folgenden Jahr eine solch tolle Organisation gewinnen kann und die nächste Siegerprüfung wiederum so erfolgreich ablaufen wird. Aber hoffentlich nicht im hohen Norden, war Bayern für uns schon eine halbe Weltreise!
Hier nochmals unsere Pata vientos!!
Hier können die wunderschönen Briardfiguren in sämtlichen Grössen direkt bestellt werden!
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